Weizen

Weizen ist in Europa das wichtigste Brotgetreide, aber viele lieben vor allem die daraus produzierten Flocken und vor allem den nicht nur von Kindern geliebten Grießbrei!

Herkunft und Charakteristika:

Weizen ist nach Gerste die älteste Getreideart. Die ältesten von Menschen angebauten Weizenarten waren Emmer und Einkorn und wurden im vorderen Orient (Kleinasien, Zentralasien, Äthiopien) kultiviert; älteste Nacktweizenfunde stammen aus den Jahren 7800 bis 5200 v. Chr. Der Saatweizen, wie wir ihn kennen, ist eine Kreuzung aus mehreren Getreide- und Wildgrasarten und entstand in Europa zu Beginn der Eisenzeit. Im Mittelalter hat er die alten Weizenarten verdrängt. Weizen wird auf allen Kontinenten angebaut, wobei die Hauptanbaugebiete in Europa, Asien und Nordamerika liegen. In Deutschland entfällt rund ein Drittel der Getreideanbaufläche auf Weizen und somit ist er die am häufigsten angebaute Getreideart (weltweit rangiert Weizen nach Mais und Reis).
Weizen zählt zu den Süßgräsern, wird etwa 0,5 bis 1 m hoch und hat rundliche, dunkelgrünen, zweizeilig stehende Ähren. Saatweizen (Gemeiner Weizen, Weicher Weizen, Triticum aestivum) ist die wirtschaftlich bedeutendste Art, stellt hohe Ansprüche an das Klima, die Wasserversorgung und an den Boden (er muss nährstoffreich sein). Angebaut wird Saatweizen als Sommer- (Aussaat im Frühjahr) oder Winterweizen (Aussaat im Herbst). Geerntet werden beide Weizenarten im darauffolgenden Sommer. Die Körner enthalten rund 70 % Stärke und 10 bis 12 % Eiweiß. Weizen dient vor allem als Brotgetreide (enthält Klebereiweiß/Gluten), für Teigwaren sowie die Bier- und Branntweinherstellung. Andere wichtige Weizenarten sind Dinkel, Einkorn, Emmer, Gommer, Hartweizen und Rauweizen.

Einkauf:

Weizenmehl (siehe Warenkunde Mehl)
Weizenflocken: Ganze, entspelzte Körner werden kurz gedämpft und anschließend mithilfe von Walzen zu Flocken gepresst. Eine Hitzebehandlung macht die Flocken haltbar. Weizenflocken enthalten viele Ballaststoffe sowie Magnesium, Mangan, Zink und Eisen; für Müslis und Getreidebreie.
Weizengrieß entsteht bei der Vermahlung von Weizen; für Breie, Suppen, Aufläufe, Teigwaren und Pudding. Hartweizengrieß wird vor allem für Teigwaren verwendet, Weichweizengrieß für Breie und Suppen (siehe auch Warenkunde Grieß).
Weizenschrot (Bulgur) entsteht bei der Vermahlung ganzer Weizenkörner; zum Brotbacken oder, wie Reis, als Beilage; erhältlich in Reformhäusern, Bioläden und Reformabteilungen von gut sortierten Supermärkten (siehe auch Warenkunde Bulgur, Couscous & Polenta).
Weizenkeime sind der wertvollste Teil des Weizenkorns und werden schon vor dem Mahlen aus dem Korn entfernt. Sie enthalten sehr viel Eiweiß, viele Vitamine (zum Beispiel Vitamin E, B1, B3) und Mineralstoffe (zum Beispiel Folsäure) und schmecken in Joghurt, Obstsalat, Suppen oder in Brot und Brötchen. Erhältlich sind Weizenkeime in Reformhäusern, Bioläden und in den Reformabteilungen von gut sortierten Supermärkten.
Weizenkleie: Das ist der Rückstand des ausgemahlenen Weizenkorns. Kleie enthält viele Ballaststoffe, Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine. Sie regt die Verdauung an, ist geschmacksneutral und löst sich gut in Milch, Joghurt, Saft, Suppen und Kompott auf. Außerdem kann die Kleie über Gemüsegerichte gestreut oder Brotteig und Frikadellen zugegeben werden.
Eblyweizen (Zartweizen): Das sind vorgekochte Weizenkörner, die in Brühe oder in Gerichten nur wenige Minuten erwärmt werden müssen; schmeckt auch als Beilage (ähnlich wie Reis).

Aufbewahrung:

Weizenmehl, -flocken, -grieß, -schrot, -keime und -kleie sind kühl, dunkel, trocken und belüftet aufbewahrt, etwa ein Jahr lang haltbar. Weizenkörner ca. zwei Jahre lang.