Sprossen
Frisch, knackig und mit immens viel Vitalstoffen, daher optimal im Winter.
Sprossen sind äußerst gesund: Zum einen, weil sie in den meisten Fällen roh gegessen werden können, während die Samen ungekeimt (etwa bei Hülsenfrüchten) nur gekocht genießbar sind. Außerdem vervielfacht sich während des Keimens der Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen. Die bekannten Sojabohnensprossen z. B. enthalten reichlich Vitamin A und E, Vitamine der B-Gruppe, außerdem Eisen, Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium (die Bezeichnung Sojabohnensprossen täuscht allerdings, denn diese für asiatische Gerichte unverzichtbare Zutat keimt nicht aus Soja-, sondern vielmehr aus den kleinen grünen Mung(o)bohnen.
Die asiatischen Esskulturen wissen schon lange um das Geheimnis der unscheinbaren Keimlinge, entsprechend ist ihr Stellenwert in der asiatischen Küche. Doch auch hierzulande greift man immer öfter zu Sprossen und Co.
Einkauf, eigene Züchtung:
Sprossen sind mittlerweile – bereits fertig gekeimt – in den Gemüseabteilungen der Supermärkte erhältlich. Wer punkto Qualität sicher gehen will, der züchtet seine Sprossen aber einfach selbst. Zum Keimen geeignet sind unbehandelte Getreide-, Kräuter- oder Gemüsesamen (im Bio- Laden oder Reformhaus erhältlich). Manche, etwa Senf, Leinsamen oder Kresse, sondern allerdings nach dem Anfeuchten Schleim ab, der die Schlitze des Keimapparats verstopfen würde. Darum verteilt man solche Samen am besten auf einem flachen Teller und besprüht sie drei- bis viermal täglich mit Wasser. Hülsenfrüchtesprossen sollte man vor dem Verzehr blanchieren.
Mehrere Methoden und Gerätschaften stehen bei der Zucht zur Wahl: Die wohl einfachste besteht darin, die gewünschte Menge an Samen in ein Einmachglas zu füllen, sie darin mit lauwarmem Wasser zu bedecken und das Glas mit einem Mulltuch luftdurchlässig zu verschließen. Nach der – je nach Samenart unterschiedlichen – Einweichzeit gießt man das Wasser ab, spült mehrmals durch und füllt frisches Wasser ein. Nach 10 Minuten das Wasser abgießen und die Samen gut abtropfen lassen; sie sollten feucht, aber keinesfalls nass sein, da sie sonst schimmeln. Bei genügend Wärme (etwa 20 Grad) und Licht wird nun ein Wachstumsprozess in Gang gesetzt. Nach ein paar Tagen können die "Sprossen" geerntet werden. Keimgeräte kann man übrigens auch kaufen: beispielsweise in Form von übereinander stapelbaren, lichtdurchlässigen Schalen, Keimfrischboxen oder Keimgläser.
Einmal geernet, sind Sprossen im Kühlschrank 1-2 Tage haltbar.
Verwendung:
Aufgrund ihres Mineralstoff- und Vitamingehalts werden Sprossen – v. a. im Winter - gerne als zusätzlicher Vitaminspender im Salat oder auch als Gemüse verwendet. Aber Achtung: kleine Menge, große Wirkung; es genügen meist schon ½-1 EL Samen pro Portion. Nicht fehlen dürfen Sprossen auch – vornehmlich gekeimte Mung(o)bohnen – bei vielen asiatischen Gerichten, z. B. den bunten Gemüsegerichten aus dem Wok oder der bekannten Frühlingsrolle.
Samen und ihre Zuchteigenschaften:
Roggen: 6–12 Std. einweichen, 2 bis 5 Tage keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Hafer: 4–8 Std. einweichen, 2 bis 5 Tage keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Weizenkörner: 6–12 Std. einweichen, 2 bis 5 Tage keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Gerste: 6–12 Std. einweichen, 2 bis 5 Tage keimen lassen,
1-2x/Tag wässern.
Buchweizen: 1–2 Std. einweichen, 3 bis 4 Tage keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Kürbiskerne: nicht einweichen, 3 bis 4 Tage keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Schwarze Sojabohne: Eingeweichte Samen 4 bis 5 Tage keimen lassen,
2x/Tag wässern.
Gelbe Sojabohne: Samen einweichen, 4 bis 5 Tage keimen lassen,
1-2x/Tag wässern.
Kichererbse: 6–12 Std. einweichen, bis 5 Tage keimen lassen,
2-3x/Tag wässern.
Kresse: 4 Std. einweichen, 5 bis 6 Tage keimen lassen,
2-3x/Tag befeuchten.
Mung(o)bohne: nicht einweichen, 3 bis 5 Tagen keimen lassen,
2x/Tag wässern.
Sonnenblumenkerne: 4 Std. einweichen, 3 bis 5 Tage keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Alfalfa: nicht einweichen, 4 bis 5 Tage keimen lassen,
1-2x/Tag befeuchten.
Rettich: 4 Std. einweichen, 3 bis 5 Tage keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Linsen: 6–12 Std. einweichen, 3 bis 4 Tage keimen lassen,
1-2x/Tag wässern.
Bockshornklee: 5 Std. einweichen, 3 Tage keimen lassen,
1-2x/Tag wässern.
Sesamsamen: 4 Std. einweichen, 3 bis 6 Tage dunkel keimen lassen,
1x/Tag wässern.
Leinsamen: 4 Std. einweichen, 3 bis 6 Tage keimen lassen,
1-2x/Tag wässern.
Und hier finden Sie Rezepte mit Sprossen.