Seeteufel
Das feine feste Fleisch des Seeteufels ist eine echte Delikatesse und gehört weltweit zum festen Repertoire der Gourmet-Restaurants.
Herkunft und Charakteristika:
Die Familie der Seeteufel (ca. 25 Arten) gehört zur Familie der Armflosser (ca. 280 Arten).
Die wichtigste Art der Seeteufel ist in den Gourmet-Restaurants der Welt als "Lotte" oder als "Baudroie" bekannt. Das Verbreitungsgebiet dieser Art reicht von der südwestlichen Barentssee bis nach Gibraltar und schließt das Mittelmeer und das Schwarze Meer mit ein. Ihr Lebensraum reicht von Flachwasser bis in etwa 500 m Tiefe. Durch seine Tarnung kaum erkennbar, liegt der Seeteufel träge auf dem Meeresboden und schwenkt seine "Angel" langsam hin und her. Ein nach diesem Köder schnappender Fisch gerät direkt über die Maulspalte, die der Seeteufel ruckartig öffnet: Durch den dabei entstehenden Sog wird die Beute eingesaugt.
Der Seeteufel sieht richtig dämonisch aus mit seinem großen dunklen Kopf mit der gewaltigen Maulspalte, den kleinen Augen und den "Hörnern" darüber – daher auch sein Name! Die Brustflossen sind armdick vergrößert und liegen horizontal an den Körperseiten. Die Rückenflosse ist im vorderen Teil in einzelne Stacheln aufgelöst, von denen der vorderste direkt hinter der Maulspalte liegt. Die Rückenseite ist olivbraun, gescheckt und dem Meeresboden gut angepasst. Seeteufel können bis zu 2 m lang werden, bleiben aber meist unter 1 m.
Einkauf:
Wie alle guten Fische sollte auch Seeteufel nach frischer Meeresbrise und nicht "fischig" riechen, eine feste Haut und klare, glänzende Augen haben sowie hellrote bis braunrote, feuchte Kiemen, festsitzende Schuppen und festes Fleisch (drückt man drauf, sollte die "Delle" sofort wieder verschwinden!).
Aufbewahrung:
Fisch niemals zu lange herumtragen, sondern zu Hause sofort auspacken, auf einen Teller oder eine Platte legen, mit Teller oder Folie bedecken und ab damit in den Kühlschrank. Dort kann der Fisch einen, maximal zwei Tage bleiben. In den meisten unserer Städte kommen Dienstag und Freitag frische Fische in die Läden – und sind damit am Donnerstag und Montag am ältesten.
Verwendung:
Der Seeteufel zählt zu den erlesenen Fischdelikatessen und wird mittlerweile - leider - zu hohen Preisen angeboten. Weil der Kopf so schwer ist, wird er fast immer entfernt. Und meistens trennt man dazu noch die – völlig grätenfreien – Filets vom starken Rückrat, wenn sie nicht zu Koteletts geschnitten werden. Die dicken runden Seeteufelfilets lassen sich in Medaillons schneiden, garen schön fest, aber zart und mit einem sehr feinen Aroma, ähnlich dem von Krustentieren. Wie wär´s zum Beispiel mit Fischkoteletts auf Kräuter-Wein-Kartoffeln? Oder mit Ossobuco vom Seeteufel? Guten Appetit!