Lebensmittel-Warenkunde

Quitten

Herkunft

Die zum Kernobst zählenden Quitten stammen vermutlich aus Südwest-
china, von dort sind sie sehr früh "weitergewandert" und gelangten bald in den Mittelmeerraum. Schon 650 v. Chr. bezeichneten die Griechen die Quitte als "mala cydonia" – Apfel aus Kydon, nach der an der Nordküste gelegenen Stadt auf Kreta, wo der Stamm der Kydonier ansässig war. Auch dürften die "Goldenen Äpfel" der Hesperiden, das Hochzeits-
geschenk von Gäa für Zeus und Hera, Quitten gewesen sein. Bis heute gilt die Quitte als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit.  

Charakteristika

Quitten wachsen an strauchartigen Gehölzen. Die leuchtend gelben Früchte haben ein sehr festes, mehr oder weniger körniges Fleisch von herbsäuerlichem Geschmack. Man unterscheidet Birnen- und Apfel-
quitten. Der Unterschied liegt zum einen in der Form, zum anderen in der Festigkeit des Fruchtfleisches und im Aroma: Birnenquitten schmecken milder, sind weicher und weisen deutlich weniger Steinzellen auf. Apfelquitten haben dagegen ein trocken-hartes Fruchtfleisch und sind von vielen Steinzellen durchsetzt, sind aber wesentlich aromatischer als Birnenquitten. 

Durch ihren hohen Gehalt an Pektinen, Gerbstoffen, Rohfasern und Kalium sind Quitten ernährungsphysiologisch gesehen äußerst wertvolle Früchte. Auch die Kerne haben es in sich: Sie enthalten enorm hohe Mengen an heilenden Schleimstoffen.

 

Nährwerte je 100g

Kalorien39 kcal / 163 kJ 
Eiweiß0,4 g 
Kohlenhydrate7 g
  - davon Zucker7 g
Fett0,5 g

Saison, Einkauf, Lagerung

Geerntet werden Quitten bei uns meist von September bis November, in den Handel kommen sie selten. Kaufen kann man sie jedoch auf Wochenmärkten und bei Direktvermarktern. Lagern lassen sich Quitten nicht allzu lange, im Kühllager bis 0 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 bis 95 % halten sie 2 bis 3 Monate, bei einer kühl-luftigen Aufbewahrung zu Hause etwa 8 Wochen. Bei einer längeren Lagerung verfärbt sich das Fruchtfleisch braun.

 

Verwendung

Unsere heimischen Quitten eignen sich nicht zum Rohverzehr, dafür ist ihr Fruchtfleisch zu hart und zu säuerlich. Aufgrund des hohen Gerb-
stoffgehalts wirkt es zudem stark abführend. Die Weiterverarbeitung lohnt sich aber wegen des unvergleichlichen Aromas und der wertvollen Wirkstoffe auf jeden Fall!

Zunächst reibt man von den Quitten, die von den Römern als "wolliger Apfel" bezeichnet wurde, sorgfältig – am besten mit einem Küchentuch – den feinen, haarigen Flaum ab. Und dann haben Sie die Qual der Wahl, ob Sie Quitten zu Saft, Gelee, Kompott oder feinen Desserts verarbeiten wollen. Mehr und mehr werden sie auch, meist in Alkohol eingelegt, als Beilage zu Fleisch, Wild oder Geflügel geschätzt. Und wer Hoch-
prozentiges mag, sollte einmal Quittenschnaps oder -Likör probieren.

 

Quitten richtig verarbeiten

Zubereitung Quitten

Quitten-Flaum abreiben

Quitten haben einen feinen haarigen Flaum, der vor der Zubereitung entfernt werden muss. Das gelingt am besten durch Abreiben mit einem Küchentuch. Die Römer nannten Quitten wegen des Flaums übrigens auch "wolliger Apfel".

Quitten schälen

Anschließend kann die Quitte geschält werden. Dazu eigent sich am besten ein Sparschäler oder aber auch ein kleines scharfes Messer.

Fruchtfleisch abschneiden

Ein Halbieren der Länge nach ist bei Quitten recht schwierig. Deshalb schneidet man das Fruchtfleisch nicht mittig durch, sondern am besten von allen vier Seiten neben dem Kerngehäuse ab.

Quitten-Kerngehäuse aufschneiden

Im Inneren des Kerngehäuses stecken die Kerne der Quitten. Es benötigt etwas Kraft, das Kerngehäuse zu durchtrennen, aber nur so gelangt man an die wertvollen Quittenkerne

Rezeptideen mit Quitten

Weitere Sorten

Scheinquitte: Auch Japanische Zierquitte genannt. Sie wird in Europa vorwiegend als Zierpflanze, in ihrer Heimat China und Japan aber zur Fruchtgewinnung genutzt. Ihr Fruchtfleisch hat einen recht hohen Säuregehalt.

 

Wissenswertes über Quitten

  • Quitten gehören zum Kernobst und werden in so genannte Apfel- und Birnenquitten unterteilt. Der Unterschied der Quittensorten liegt neben der Form vor allem in der Festigkeit des Fruchtfleisches und im Aroma der Quitte.

  • Durch ihren hohen Gehalt an Pektinen, Gerbstoffen, Rohfasern und Kalium sind Quitten  ernährungsphysiologisch gesehen äußerst wertvolle Früchte. Auch die Kerne der Quitten haben es in sich: Sie enthalten enorm hohe Mengen an heilenden Schleimstoffen.

  • Nach dem Trocknen können Quittenkerne wie ein Hustenbonbons gelutscht werden und wirken sehr wohltuend bei Halsschmerzen und Husten. Aber Vorsicht: Die Kerne sollten dabei nicht zerkaut werden, da sie extrem bitter schmecken und bei größerer Menge zu Übelkeit führen können.

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