Kürbis
Verwendung von Kürbis
Kürbis braucht Begleiter, die sein Aroma hervorlocken oder ihm welches verleihen. Eine gute Brühe für die Suppe, ein gutes Öl zum Püree, Muskat, Kreuzkümmel, Curry, auch Zucker, Zimt oder Honig schaffen das. Um herauszufinden, was er genau braucht, probiert man ihn roh. Schmeckt er nussig und etwas nach Gurke, dann nicht überwürzen. Dill und Koriander, oft auch nur Salz, Pfeffer, ein bisschen Butter oder Öl genügen. Hat er Süße? Ingwer, milden Curry oder Zimt dazu! Schmeckt nach gar nichts? Dann der Kreativität freien Lauf lassen und die weiche Masse zum Spiel mit Gewürzen nutzen.
Da ein einziger Kürbis schon mal die gesamte Kleinküche belegen kann, freut man sich über seine viele Möglichkeiten: Süßsauer einlegen oder Suppe draus kochen, aber man kann ihn auch braten, wokken, grillen, backen oder wunderbar in Currys und andere Eintöpfen sowie in Salate einbauen. Italophilen schmeckt Kürbis gewürfelt im Risotto, stückig zwischen Lasagneblättern, gehobelt auf der Pizza und püriert in Tortellini oder Gnocchi. Kleinere Kürbisse, gefüllt und überbacken, ersetzen die Auflaufform. Und wer will, kann dünne Kürbisscheiben zu Chips ausbacken.
Beliebt sind außerdem die Kürbiskerne: Einfach so zum Knabbern, auf und in Backwaren wie Brezeln, Brötchen oder Brot, in Salaten und in Müslis.
Einkauf und Saison
Es gibt etwa 800 Kürbissorten, zu denen Speise-, Zier- und Ölkürbisse zählen. Riesen- oder Speisekürbisse mit harter, oft leuchtend orangefarbener Schale sind gut zum Anschauen vor allem als Halloween-Laterne, für die Küche aber eher mühsam zu bearbeiten und schwach im Aroma – ausgenommen kleine (nur die!) Hokkaidos: toller Farbton und Geschmack.
Interessanter sind da schon Moschuskürbisse, zu denen der helle, birnenförmige Butternuss- und der dunkelgrüne Muskatkürbis zählen. Diese Kürbisse werden ausgewachsen von September bis November verkauft. Schon ab Juli gibt es Gartenkürbisse, zu denen flache Patissons, kugelrunde Rondinis, Spaghettikürbis und übrigens auch Zucchini zählen. Gute Schwergewichte sind prall und fest, klingen hohl, wenn man "anklopft" und haben einen Stiel.
Im Supermarkt erhält man meist nur den beliebten Hokkaido-Kürbis, die größere Auswahl an Kürbissorten gibt es auf dem Markt oder im Bioladen. Und woran erkennt man die Qualität des Kürbisses? Die Schale darf nicht verletzt sein, soll keine Druckstellen aufweisen und sich auch nicht eindrücken lassen.
Hast du das Gefühl, dass der Kürbis für seine Größe zu leicht ist, dann lasse ihn lieber liegen. Denn in diesem Fall besteht er vermutlich hauptsächlich aus Fasern und Kernen. Sommerkürbisse solltest du kaufen, wenn sie noch nicht ganz ausgereift sind. Winterkürbisse hingegen werden gekauft, wenn sie vollreif sind und eine matte Schale und einen verholzten Stielansatz aufweisen.
Kürbiskerne bekommt man mittlerweile fertig abgepackt in jedem gut sortierten Supermarkt (Bio- oder Drogerie-Regal), im Bioladen und im Reformhaus. Dank Lagerware sind Kürbise aber bis in den Februar hinein erhältlich.
Aufbewahrung
Einen ganzen Riesen- bzw. Speisekürbis kann man drei Monate und länger – frostgeschützt und trocken –aufbewahren, einen Moschuskürbis auch weit länger. Aber ab und an prüfen, ob er nicht durchs Eigengewicht weich wird und fault. Gartenkürbisse bleiben je nach Sorte im Gemüsefach ein bis zwei Wochen frisch. Vier Tage halten sich dort auch in Folie verpackte Kürbisstücke. Einfrieren kann man nur Kürbispüree.
Kürbis Sorten
Hokkaido-Kürbis
Er ist der Superstar unter den Kürbissen. Kein Wunder also, dass Hokkaido nur sein „Künstlername“ ist, denn eigentlich heißt er Uchiki Kuri.
Der Hokkaidokürbis hat vor einigen Jahren das große Kürbis-Revival ausgelöst, da er so viele Vorzüge aufzuweisen hat: einen kräftigen Geschmack, festes Fleisch mit seiner typischen und einmaligen Farbe und natürlich die leichte Handhabung.
Der Hokkaidokürbis muss nämlich praktischerweise für die meisten Rezepte nicht einmal geschält werden. All diese Vorzüge haben ihn zum derzeitigen Liebling unter den Speisekürbissen gemacht. Er eignet sich außerdem für nahezu alle Zubereitungsarten und bei uns von Spätsommer bis Herbst erhältlich.
>> Hokkaido-Rezepte mit Fleisch
Muskat-Kürbis
Der Muskat-Kürbis ist meist sehr groß und ein richtiger Hingucker: Seine Schale ist nicht einfach glatt, sondern recht ansehnlich gerippt und das Fruchtfleisch überrascht mit seiner kräftig orangenen bis lachsfarbenen Farbe. Die Farbe der Schale variiert von dunkelgrün bis beige-hellbraun und ist damit im Gegensatz zum Hokkaido nicht so auffällig.
Der Muskat-Kürbis hat einen fruchtig-säuerlichen Geschmack, wodurch er prädestiniert für Süßspeisen ist. Doch auch für die Verwendung in Suppen und Salaten ist er geeignet. Der Muskat-Kürbis kann roh und gegart verwendet werden.
Auf dem Markt wirst du ihn wohl selten als ganzen Kürbis kaufen können: Da er bis zu 30 kg schwer werden kann, wird er meist praktisch in Stücken verkauft.
Gelber Zentner
Der Gelbe Zentner verfügt, wie sein Name schon ahnen lässt, über gelbes Fruchtfleisch. Dieses ist sehr wasserreich, schmeckt mild und eignet sich wunderbar für Süßspeisen, Eingemachtes und Gebäck.
In Kombination mit anderen Früchten und Aromen können feine Konfitüren aus dem Gelben Zentner gekocht werden, aus ihm zubereitetes Kürbispüree hält Kuchen richtig saftig.
Doch Vorsicht: Im Gegensatz zu manch anderen Kürbissorten kann der Gelbe Zentner nur 2 bis 3 Monate gelagert werden.
Spaghettikürbis
Der zylindrisch geformte Spgahetti-Kürbis eignet sich besonders gut zum Füllen. Nach dem Garen ist sein inneres schön weich und etwas faserig und kann mit einer Gabel herausgekratzt werden. Hierbei entstehen die Namensgebenden "Spaghetti". Neben dem Fruchtfleisch kann auch die Schale des Kürbisses mit gegessen werden.
Butternut-Kürbis
Der Butternut-Kürbis, oder auf deutsch auch Butternuss-Kürbis, ist eng mit dem Muskat-Kürbis verwandt, auch wenn man das auf dne ersten Blick gar nicht glauben kann: Im Gegensatz zum Muskat-Kürbis hat der Butternut-Kürbis nämlich eine Birnenform und auch keine Rillen.
Der Butternut lässt sich ganz leicht schälen. Das Fruchtfleisch ist buttrig und hat einen wunderbar nussig-aromatischen Geschmack. Wie auch der Hokkaido eignet sich der Butternut-Kürbis für alle Zubereitungsarten.
Halloween-Kürbis
Der Kürbis-Klassiker für Halloween ist der Ghost Rider. Und das nicht nur, weil sein Name selbst schon gruselig klingt.
Aus ihm lassen sich einfach die tollsten und unheimlichsten Kürbisfratzen schnitzen. Denn seine Schale ist nicht sehr hart und lässt sich leicht bearbeiten.
Das Fruchtfleisch, welches beim Schnitzen von Halloween-Kürbissen ja entfernt wird, eignet sich prima für Kuchen und Desserts, die dann gleich zur Halloween-Party vernascht werden können.