Arme-Leute-Essen: 17 leckere Rezepte unterschiedlicher Regionen

Was ist eigentlich "Arme-Leute-Essen"?

Viele Speisen, die heute als Klassiker einer Region gelten oder nach Jahren der Vergessenheit plötzlich eine kulinarische 180°-Wendung erfahren haben, galten früher als "Arme-Leute-Essen", wurden also von der unteren Bevölkerungsschicht, die sich nicht viel leisten konnte, gekocht und verzehrt. Diese Gerichte bestanden aus den Produkten, die in der Region angebaut wurden und waren somit günstig zu erwerben und mit geringem Aufwand zubereitet. Saisonal und regional waren damals der Standard, worauf auch Verbraucher heutzutage wieder zunehmend achten. Die Rezepte aus der Arme-Leute-Küche sind größtenteils aus frischen und vor allem lokalen Zutaten hergestellt, was sie nicht nur gesund macht, sondern auch die lokalen Bauern und Märkte fördert.

Die Gerichte unterscheiden sich natürlich von Region zu Region, da in jedem Teil der Welt andere Lebensmittel als "Standard" angesehen wurden. Während beispielsweise Frischfisch im Inland aufgrund mangelnder Kühlmöglichkeiten eine Rarität war, gehörte er in den Küstenregionen fest zur traditionellen Küche und wurde somit fast tagtäglich in Speisen integriert. In meernahen Regionen waren Aalsuppe und Labskaus Spezialitäten, die dort bis heute beliebt sind.

Viele der Gerichte, die früher von den einfacheren Bürgern zubereitet wurden, sind heute Spezialitäten, die rund um die Welt genossen werden. Ob Pizza, Quiche oder Dim Sum: Jedes Land hat sein eigenes "Arme-Leute-Essen". Pizza kann wohl als der italienische Klassiker der Resteverwertung angesehen werden. Ursprünglich kommt die Pizza Margherita aus Neapel und basiert auf einem einfachen Hefeteig, der mit Tomatensauce, Mozzarella und Basilikum belegt wird. So einfach wie genial! Inzwischen gibt es Pizza weltweit mit allen denkbaren Toppings. Man kann einfach alles als Belag benutzen, was gerade in der Speisekammer zu finden ist.

Typisches Arme-Leute-Essen aus Deutschland

Kartoffeln haben ihren Ursprung zwar nicht in Deutschland, aber sie wurden und werden bei uns kräftig angebaut. Daraus resultierend werden viele der traditionellen Rezepte aus Deutschland und jene, die als "Arme-Leute-Essen" gelten, mit den Knollen zubereitet.

Bauernfrühstück zum Beispiel ist ein gutes Beispiel für ein solches Essen – hergestellt mit regionalen, einfachen Zutaten. Darüber hinaus nimmt die Zubereitung nicht viel Zeit in Anspruch. Neben Kartoffeln braucht man noch Zwiebeln, frische Eier und Schinken bzw. Speck. Und für Vegetarier haben wir auch eine fleischlose Bauernfrühstück-Variante in unserer Sammlung oben. Dazu kann man eine Scheibe Brot essen. 

Wenn Brot irgendwann nicht mehr ganz frisch ist, aber viel zu schade zum Wegwerfen, gibt es auch unheimlich leckere Möglichkeiten, altbackenes Brot weiterzuverarbeiten, zum Beispiel Arme Ritter oder Brotsuppe. Was du alles aus altem Brot zaubern kannst, gibt es übersichtlich in unserer Rezepte-Sammlung zu "Resteverwertung: Altes Brot verarbeiten".

Wie gesagt, ist regionales und saisonales Gemüse bestens für Arme-Leute-Gerichte geeignet. Beispielsweise Rote Bete findst du im Herbst und Winter auf vielen lokalen Märkten. Diese kann man gut in Suppen verarbeiten oder für das ultimative Norddeutschland-Feeling: Labskaus mit Roter Bete, Fisch, Kartoffeln, Rinderhack und Ei genießen.

Ein Gericht, das häufig in Kneipen und Biergärten zu finden ist, aber auch Kindern schmeckt, ist Strammer Max. Mit nur wenigen Zutaten kannst du dieses belegte Brot zaubern, was du sowohl zum Frühstück als auch zum Abendbrot essen kannst. Du brauchst für den klassischen Strammen Max nur Brot, gekochten Schinken, Gurke, Eier und Petersilie.

Auch Zwetschgenknödel, Graupensuppe oder Zwiebelsuppe galten früher als Arme-Leute-Essen, gehören aber vielerorts heute zum Standard-Speiseplan. Denn sie sind sehr lecker und praktisch, da sie mit wenigen Zutaten auskommen.

Vielleicht entdeckst du in unserer Rezeptsammlung bisher unbekannte Rezepte. Dann wünschen wir dir viel Spaß beim Entdecken und guten Appetit!