Was ist der Unterschied zwischen Dorsch und Kabeljau?

Zwei Namen - eine Fischsorte? Der Kabeljau oder auch Dorsch ist in der deutschen Küche bereits eine vielverbreitete Delikatesse. Ob in Senfsauce, gebraten mit Tomaten-Salzzitronen oder überbacken mit Crème fraiche und Tomaten, dieser Fisch ist ein Alleskönner. Aber hat er einen Doppelgänger, oder liegen wir richtig, wenn wir sagen: Dorsch und Kabeljau schmecken gleich und es gibt gar keinen richtigen Unterschied zwischen den beiden Fischen?

Die Antwort lautet: Der Kabeljau und der Dorsch sind geschmacklich nahezu identisch, da es sich um ein und dieselbe Art handelt, den sogenannten Gadus morhua. Wann er die Bezeichnung als Dorsch erhält und wann er Kabeljau genannt wird, hängt zum einen von seiner Herkunft ab, zum anderen von seinem Alter. 

Dorsch

Als Dorsche werden alle Fische aus der Ostsee bezeichnet - unabhängig vom Alter der Tiere. Oft werden aber auch Jungfische aus der Nordsee bzw. dem Nordatlantik als Dorsch bezeichnet, die sich vordergründig von Kleintieren, Krebsen, Muscheln, Krabben und Kleinfischen ernähren. 

Kabeljau

Der Gadus morhua trägt den Namen Kabeljau, wenn der Fisch bereits älter, laich- bzw. geschlechtsreif ist und nicht in der Ostsee vorkommt. Allerdings wird oft auch nicht im Alter der Tiere unterschieden, sondern lediglich in der Herkunft. Dann werden alle Fische unabhängig vom Alter aus der Nordsee bzw. dem Nordatlantik Kabeljau genannt. 
Der Fisch misst eine durchschnittliche Größe von 60 cm und besitzt ein Durchschnittsgewicht von 2,5 kg. Der ausgewachsene Kabeljau ist ein Räuber, dessen Nahrung vordergründig aus anderen Fischen besteht. Auf seinem Speiseplan stehen unter anderem Heringe, dessen Schwärme er sogar kilometerweit verfolgt. Der Kabeljau ist außerdem ein Wanderfisch, der besonders von seinen Umwelteinflüssen abhängig ist. Zum Laichen zieht es den Kabeljau beispielsweise in die wärmeren Regionen, zur Nahrungsaufnahme hingegen in kältere Gegenden. 

Herkunft

Der Dorsch/Kabeljau hat seinen Lebensraum fast im gesamten Nordatlantik - insbesondere in der Nordsee, der Ostsee und rund um Island - bis hinab zum 45. Breitengrad, das Europäische Nordmeer, Labrador- und Barentssee, eingeschlossen das Weiße Meer. Im Nordostatlantik gibt es ungefähr 13 Kabeljaubestände in Größen von 5.000 bis über eine Millionen Tonnen Laicherbiomasse.

Fangmethoden

Gefangen wird der Fisch hauptsächlich in Norwegen, Island, Dänemark, Großbritannien, Russland, Kanada und den USA. Da er zu einer der beliebtesten Speisefischen Europas gehört, werden alle bekannten Fangmethoden angewendet. Besonders beliebt sind hierbei Schlappnetze und Stellnetze, als auch der Fang mithilfe der Leinenfischerei. Seine Existenz ist allerdings teilweise bedroht und kann der hohen Nachfrage zu bestimmten Zeiten nicht gerecht werden.

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