Lebensmittel-Warenkunde

Spinat

Spinat ist nicht nur gesund, sondern auch heiß begehrt in der Küche. Was du alles aus dem Kraut zubereiten kannst und mehr, erfährst du hier!

Verwendung

Spinat landet in Europa, Asien, den USA wie in Australien im Topf – nur leider viel zu oft tiefgekühlt. Dabei gibt's ihn oft vorgewaschen und schon in wenigen Minuten ist er gar. Er wird auf zwei Arten angeboten: als blattweise geernteter Blattspinat und als Wurzelspinat, für den die ganze Pflanze vom Acker geholt wird. Spinat schmeckt roh im Salat und gegart (z. B. mit Olivenöl und Knoblauch), vor allem der zarte Blattspinat hat roh eine feine nussige Note.

Er enthält jede Menge Vitamine, vor allem der Marke C, und Mineralien. Ab Herbst kann ordentlich Oxalsäure in ihm stecken (macht stumpfe Zähne), die im Körper Kalzium und Eisen hemmt und auf die Nieren gehen kann. Kochen in reichlich Wasser und eine Extraportion Milchprodukte hilft dagegen – also ist Rahmspinat doch nicht so schlecht wie sein Ruf!

Geeignet ist der Verzehr von jungen Spinatblättern vor allem in Salat, ältere Blätter lassen sich gut in Smoothies verarbeiten.

 

Einkauf und Saison

Nach sechs bis acht Wochen, genauer gesagt von März bis Juni, gibt es den zarten Früh- bis Sommerspinat, von September bis Oktober den gröberen Winterspinat. Er sollte knackig-frische Blätter haben und am besten Bio sein, denn das bedeutet weniger Düngung und somit weniger Nitrat. Schlappe Blätter, gelbe Blattränder und faulig-dunkle Stiele sind es nicht wert, mitgenommen zu werden. Sitzen die Blätter nach der Reife zu lange an der Pflanze, werden die Blätter bitter.

 

Aufbewahrung

Am besten gar nicht. Zur Not in eine Plastiktüte verpackt bis zu einem Tag im Gemüsefach. Besser: Blätter blanchieren, kalt abschrecken, ausdrücken und einfrieren. Einmal gegarten Spinat nur ein paar Stunden später noch mal aufwärmen, sonst wird sein Nitrat zum ungesunden Nitrit.

 

Spinat- Rezepte nach Kategorien

Häufig gestellte Fragen & Tipps rund um Spinat

Wie Spinat putzen?

Dafür einfach eine große Schüssel mit kaltem Wasser füllen. Die Blätter von den Stielen zupfen oder den schon gezupften Spinat in das kalte Wasser geben und vorsichtig mit der Hand waschen. So entfernst du mühelos alle Erdreste. Bei Bedarf das Wasser ein- bis zweimal erneuern. Anschließend den Spinat leicht abtropfen lassen und nach Wunsch weiterverarbeiten.

Wie Spinat aufbewahren?

Frischer Spinat hat leider nur eine kurze Haltbarkeit. Kannst du ihn nicht sofort verarbeiten, lagere ihn für maximal zwei Tage im Kühlschrank. Dafür deckst du ihn am besten mit einem feuchten Tuch ab. So bleiben die Blätter länger frisch und verwelken nicht so schnell. 

Wie Spinat einfrieren?

Um Spinat einzufrieren, musst er zuerst blanchiert werden. Anschließend abschrecken und vorsichtig ausdrücken. Dann in einem passenden Beutel oder Gefäß einfrieren.

Wie Spinat auftauen?

Tiefgefrorenen Spinat solltest du langsam auftauen, am besten im Kühlschrank. Dann aber schnell weiterverarbeiten. Nach dem Auftauen kannst du ihn entweder als Blattspinat weiterverarbeiten oder pürieren. Sollen die ganzen Blätter erhalten bleiben, einfach 1-2 Minuten in Salzwasser kochen. Durch ein Sieb abgießen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

Warum soll man Spinat nicht wieder aufwärmen?

Das Gerücht, dass man Spinat nicht wieder aufwärmen darf, hält sich hartnäckig. Spinat zählt zu den Gemüsesorten, die einen hohen Nitrat-Gehalt aufweisen. Bei falscher oder zu langer Lagerung wandelt sich diese in giftiges Nitrit um, was giftig ist. Das Aufwärmen von bereits gekochtem Spinat fördert diesen Entstehungsprozess. Wenn du den Spinat jedoch nur kurz noch einmal erhitzt, stellt das nochmalige Aufwärmen kein Problem dar. Für Babys kann aufgewärmter Spinat jedoch giftig sein, hier solltest du auf nochmaliges Aufwärmen verzichten. 

Was bedeutet Spinat blanchieren?

Blattspinat ist ein sehr empfindliches Gemüse. Durch das Blanchieren bereitest du ihn optimal auf die Weiterverarbeitung vor. Dafür musst du Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen und eine Schüssel vol Eiswasser bereitstellen. Koche den Spinat 30 - 60 Sekunden. Er färbt sich dabei hellgrün. Dann gleich Wasser abgießen und ins Eiswasser legen. So konservierst du seine Farbe, den Geschmack und die Vitamine.

 

Die Legende vom Super-Eisengehalt

Das Popeye ausgerechnet massenweise Spinat in sich hineinschaufelte, hatte natürlich einen Grund. Lange dachte man Spinat hätte einen extrem hohen Eisengehalt und würde dementsprechend "stark" machen. Erst vor einigen Jahren wurde entdeckt, dass der arme Popeye das grüne Gemüse eigentlich ganz umsonst gegessen hat.

Der Physiologe Gustav von Bunge errechnete 1890 nämlich den Eisengehalt von getrocknetem Spinat. Der enthielt 35 Milligramm Eisen pro 100 Gramm. Fälschlicherweise wurde dieser hohe Eisengehalt dann aber dem frischen Spinat, der zu über 90 % aus Wasser besteht, zugeschrieben. 

Andere Quellen vermuten, dass der angeblich hohe Eisengehalt durch einen Übertragungsfehler zustande gekommen ist. Der Wissenschaftler soll einen Gehalt von 3,5 Milligramm angegeben haben. Bei der Übertragung wurde das Komma dann aber kurzerhand vergessen und eine 35 daraus. Egal welche Variante stimmt, fest steht, dass hier einer der größten Ernährungsmythen aller Zeiten entstand.

 

Nicht so eisenhaltig wie angenommen, aber dennoch voller gesunder Inhaltsstoffe!

Spinat selbst ziehen und ernten

  • Frühjahrsspinat säst du im April, Winterspinatsorten im Oktober. Er kann direkt ins Beet gesät werden. Achtung: Zuvor Kompost auf den Boden geben. 
  • Tipp: Spinat mag Sonne und tiefgründigen, humosen Boden.
  • Wenn die Spinat-Pflanzen ein paar Zentimeter groß sind, wird das Beet ausgedünnt.
  • Beim Ernten des Spinats das gesamte Grün am Ansatz abschneiden. So wachsen die Blätter nach und es kann noch ein zweites Mal geerntet werden.

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