Eier

Das Hühnerei – es ist einfach da und schon fertig. Früher holte man es sich aus dem Hühnerstall, heute bekommt man es ganz einfach beim Kaufmann.

Verwendung:

Als gekochtes Ei (weich fürs Frühstück oder hart für Eiersalat und gefülltes Ei); als „verlorenes“ Eie (ohne Schale in heißer Flüssigkeit pochiert); als Ei im Glas (mittelweich gekocht und heiß ins Glas gepellt); gebraten als Spiegelei, gerührt als Rührei oder Omelette; frittiert (in siedendem Fett gegart), im Näpfchen (im Wasserbad gegart); als Eierpfannkuchen (mit Milch und Mehl), Eierstich (mit Milch in Form pochiert) oder in cremiger Sauce Hollandaise. Gute Partner sind frische Kräuter, Würzsaucen, viele Gemüse wie Blumenkohl, Paprika, Pilze oder Spargel, aber auch Kaviar, Krabben, Kalbfleisch, Geflügel, geriebener Käse und natürlich Schinken.

Einkauf und Qualität:

Wer ganz sicher gehen will, dass Ei und Huhn aus gesunder und „glücklicher“ Haltung kommen, kauft am besten Eier aus Freiland- oder Biohaltung statt aus Käfighaltung oder sucht sich einen Bauern oder Händler seines Vertrauens. Zudem sollten die Eier noch mindestens 2 Wochen bis zu ihrem MDH, dem Mindesthaltbarkeitsdatum, haben:
Ab dem 3. Tag nach dem Legen ist ein Ei ausgereift, vorher schmeckt es "leer" und lässt sich schlecht verarbeiten. Bis zum 9. Tag ist es "A-Extra", danach Güteklasse "A" und noch etwa 1 Woche lang optimal. Nach 18 Tagen muss es gekühlt werden, nach drei Wochen muss es verkauft sein (sonst wird’s zum "B-Ei" für die Industrie), offiziell Schluss ist nach 4 Wochen, wenn das MHD erreicht ist. Da dies als Einziges auf der Packung stehen muss, lässt sich im Notfall nur damit das Legedatum feststellen: MHD minus 28 Tage = Legetag.

Eier, die in Deutschland gelegt und nicht nur verpackt wurden, tragen auf der Packung das Kennzeichen "DDD" bzw. auf der Schale ein "D" plus eine sechsstellige Kennzahl. Deren vierte Ziffer verrät, aus welcher Haltung das Ei stammt. 1: Freiland, 2: intensive Auslaufhaltung, 3: Bodenhaltung, 4: Volierenhaltung, 5: Käfighaltung.

Damit Salmonellen keine Chance haben, Eier immer erst kurz vor dem Aufschlagen aus dem Kühlschrank nehmen und sofort verwenden. Ein frisches Ei hat einen gewölbten Dotter mit festem Eiklar und einem wässrigen Ring drum herum. Gerichte, die mit rohen oder halbrohen Eiern zubereitet werden wie Tiramisu, Spiegelei oder Spaghetti Carbonara nur mit ganz frischen Eiern zubereiten und sofort essen bzw. maximal 1 Tag kühlen!
Frische-Test: Sinkt das Ei in Salzwasser zu Boden, ist es frisch. Richtet es sich etwas auf, ist es ca. 1 Woche alt. Steigt es allerdings nach oben, Finger weg! Gleiches gilt für angeknackste Eier, Eier, die beim Schütteln „schlackern“, die nach Fisch riechen oder wenn das Eigelb flach und das Eiklar wässrig ist oder darin gar Blutreste zu erkennen sind.

Aufbewahrung:

Zu Hause kommen die Eier möglichst luftdicht verpackt in den Kühlschrank, da sie schnell fremde Gerüche annehmen. Ideal ist eine geschlossene Eierbox aus Kunststoff, denn der Eierkarton ist nicht hygienisch. Und: Eier mit der Spitze nach unten lagern, sonst liegt der Dotter auf der Luftkammer (sie sitzt am dicken Ende, füllt sich mit der Zeit mit Luft des Eis) und trocknet an. Ist das Ei aus der Schale, kann es in einer Tasse direkt mit Folie (ganzes Ei, Eiklar) oder mit Wasser (ganzes Eigelb) bedeckt zwei bis drei Tage aufbewahrt werden. Eiklar lässt sich drei Monate lang einfrieren.

Typen:

Die Güteklasse: Die meisten Eier sind Klasse A – heile Schale, ungewaschen, unbebrütet, maximal 21 Tage alt, Luftkammer nicht größer als 6 mm. A-Extra-Eier sind höchstens neun Tage alt mit einer Luftkammer bis zu 4 mm. Eier, die direkt vom Bauern oder Markt kommen, werden nicht darauf geprüft.

Die Gewichtsklasse: In Deutschland werden Eier von S bis XL eingeteilt: S = unter 53 g schwer, M (die übliche Größe) = 53–63 g, L = 63–72 g, XL = 73 g und mehr.

Die Haltung: Der Großteil europäischer Eier kommt aus Käfighaltung, in der Schweiz ist sie verboten. Vorteil: relativ saubere Eier. Nachteil: Dem Huhn geht es nicht gut.
Eier aus Bodenhaltung kommen meist aus Ställen ohne Tageslicht, in denen die Hühner auf dem Boden laufen und die Eier in Nester legen. Vorteil: mehr Platz fürs Huhn. Nachteil: Hühner picken oft im eigenen Kot und erkranken.
Eier aus Freilandhaltung stammen von Hühnern, die auf die Wiese dürfen. Im Stall wird gelegt und Futter gefressen, vom Grün eher nur genascht. Vorteil: viel Luft und Platz fürs Huhn, Eier können (müssen nicht) besser schmecken. Nachteil: Schmutz von außen im Stall. Stichproben zeigen, dass nicht jedes Ei "aus Freilandhaltung" tatsächlich von dort stammt.
Bio-Eier kommen nie aus Käfighaltung, es wird mehr darauf geachtet, dass das Huhn gut lebt, das Futter ist zu 85 Prozent ökologisch, d. h. ohne Tiermehl, künstliche Farb- und Powerstoffe und Antibiotika.

Unser Video aus der Küchenpraxis: Eier kochen und pochieren.